Das Musicalensemble der Lichtburg zauberte den Clown, der sein Lachen verlor, fulminant auf die Bühne. Und am Ende rückte gar die Feuerwehr an. Bunt und fröhlich war es – obwohl ein Clown sein Lächeln verlor: Das Musicalensemble der Lichtburg Wetter feierte am Samstag eine umjubelte Premiere von „Pepino“.

In der mittlerweile sechsten Produktion geht es in die Welt der Artisten, Zauberer und Clowns. Rund um den „Zirkus Baldini“ erzählen die jungen Darsteller die Geschichte des Clowns Pepino, der nicht mehr fröhlich sein kann. Einst war er der große Star, der das Publikum in Strömen ins Zirkuszelt lockte. Doch irgendetwas stimmt nicht, denn Pepino zieht sich von Tag zu Tag mehr zurück und fehlt schließlich sogar bei einer Aufführung.

Bald wird klar: Nicht nur mit ihm ist etwas nicht in Ordnung, der gesamte Zirkus ist durch Intrigen und die Gier nach Macht und Geld bedroht.

Die Geschichte stammt aus den Federn der Projektleiterinnen Julia Barbig (Musik) und Sophie Beckel (Regie), die eine immer professionellere Show auf die Beine stellen. Der Lohn für diesen Aufwand ist ein Stammpublikum, das das Ensemble auch bei dieser Premiere nicht im Stich ließ: Als Lichtburg-Chef Christian Müller-Espey zu Beginn fragte, wer noch nie ein Stück der Gruppe gesehen habe, gingen nicht einmal zehn Arme im voll besetzten Stadtsaal in die Luft. Ein Bonus, der das Stück von Beginn an trägt: Jede Szene wird gefeiert, kleine Anspielungen auf Figuren aus früheren Produktionen sorgen für Lacher.

Und mit seinem Stammpublikum ist auch das Ensemble gewachsen. Besonders bemerkbar macht sich dies an der Musik: In Zusammenarbeit mit dem HeartChoir kitzelt Julia Barbig immer wieder gesangliche Höchstleistungen aus ihren Darstellern heraus. Gepaart mit einer geschickten Inszenierung entstehen so Szenen, die im Gedächtnis bleiben. Etwa der Auftritt von Janina Ullrich als fiese Zirkus-Erbin Allegra: In dichten Nebel gehüllt, nur die dunkle Silhouette erkennbar, erscheint sie zu düsteren Gitarrenklängen auf der Bühne und gibt so einen Vorgeschmack darauf, wie sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen im Zirkus umspringt.

Und auch diese Premiere, wie auch die weiteren fünf Vorstellungen endeten bei stehenden Ovationen nicht ohne Zugaben.